Einstellungen für den Analog Modus

      Einstellungen für den Analog Modus

      Frage an die HAG Techniker. Warum ist der ESU V4M4 mit einer so kleinen Spanne an Regelmöglichkeit im Analog Modus eingestellt? Analog ist eine Lok so definitiv nicht mehr vernünftig fahrbar. Gemäss Anleitung ist liegt der untere vorgegebene Wert bei 50, entsprechend 5V und der obere Wert bei 150, entsprechend 15V. Bei den reinen Analogfahrer wird so definitiv keine Freude aufkommen. Gibt es für diese eigenartigen Werte bestimmte Gründe? Immerhin wurde sie bewusst gesetzt und entsprechen nicht den Werkseinstellungen.

      Gruss Erwin


      Das Hobby soll entspannen und Freude bereiten.
      Hallo Erwin

      Danke für den Hinweis. Die Werte sind definitiv so eingestellt.

      Ich hab jetzt herausgefunden woher dass das kommt: Wenn man im Lokprogrammer ein neues Projekt startet, kommt unter Analogeinstellungen standartmässig diese Werte.
      Die wurden bei uns nicht mit den gängigen Werten angepasst. Wir werden die Werte korrigieren.

      Gruess Marco (HAG Elektroniker)
      Marco,

      Welche Werte werdet ihr in Zukunft verwenden? Die Frage nach dem unteren Wert hat Christian bereits gestellt. Was empfiehlt sich als oberer Wert? Die 15V Standardeinstellung von ESU? Gibt es bezüglich AC und DC unterschiedliche empfohlene Werte?
      Gruss Erwin


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      Hallo zusammen

      Um sinnvolle Decodereinstellungen für den Analogbetrieb zu definieren, müssten sich vielleicht auch Analogfahrer dazu äussern. Die aktuellen ESU-Decoder erlauben folgendes:

      Lastregelung (ein-/ausschaltbar in CV 49)
      Ohne Lastregelung verhält sich die Lok quasi wie ohne Decoder (DC) bzw. wie mit einem analogen Umschaltrelais (AC). Sie „hängt“ direkt am Traforegler.
      Mit Lastregelung kann die Massenträgheit auch im Analogbetrieb bis zu einem gewissen Grade simuliert werden (d.h. langsames Anfahren/Beschleunigen und Abbremsen/Anhalten). Zusätzlich können beim V4 die Lichter und übrigen Funktionen auch im Stand aktiviert werden (natürlich nicht ohne Spannung am Gleis). Das alles kann in den CV’s programmiert werden. Die einzelnen CV haben folgende Auswirkungen:

      CV 13/14 – im Lokprogrammer „Aktivierte Funktionen im Analogbetrieb“
      Hier wird definiert, welche Licht-/Funktionsausgänge im Analogbetrieb aktiv sein sollen

      CV 125 / 127 „Anfahrspannung DC / AC“ + CV 126 / 128 „Höchstgeschwindigkeit DC / AC“
      Hier wird definiert, bei welcher Spannung die Lok zu fahren beginnt bzw. bei der sie die im Decoder eingestellte Höchstgeschwindigkeit erreichen soll. Mit Lastregelung ist auch analog ein langsames Anfahren/Beschleunigen und Abbremsen/Anhalten möglich.
      Das langsame Anfahren und Beschleunigen ist immer möglich. Hingegen braucht es einen generellen „Spannungs-Überhang“, wenn die Lok auch langsam Abbremsen und Anhalten soll oder wenn die Lok ihre eingestellte Höchstgeschwindigkeit mit einem längeren Zug und/oder auf Steigungen halten soll.
      Kurze Erklärung zum "Spannungs-Überhang": wenn die Lok z.B. mit 10 V unterwegs ist, effektiv aber nur 7,5 V am Motor liegen, kann die Gleisspannung auf diese 7,5 V gesenkt werden, und der Motor wird dabei langsam auf die neu gewünschte, tiefere Geschwindigkeit bremsen (und nicht abrupt, auch wenn der Traforegler schnell auf die 7,5 V zurückgedreht wird). Damit das langsame Bremsen aber funktioniert, braucht es einen Spannungs-Überhang. Was im Einzelfall nun sinvoll ist, muss wohl jeder Analogbahner selber testen.

      CV 129 - „Differenzspannung für Funktionen“
      Mit der „Differenzspannung für Funktionen“ kann eingestellt werden, ab welcher – gegenüber der eingestellten „Anfahrspannung“ – geringeren Gleisspannung die in CV 13+14 aktivierten Funktionen eingeschaltet werden, so dass z.B. das Licht im Stand brennt, ohne dass der Motor schon unter Spannung steht.
      Man erhält also einen Regelbereich am Trafo, wo die Lichter/Funktionen/Geräusche sich einschalten, der Motor aber noch spannungslos bleibt (bzw. wo man die Lok anhalten kann und die Lichter/Funktionen/Geräusche weiter eingeschaltet bleiben).

      CV 130 - „Motor-Hysteresespannung“
      Die „Motor-Hysteresespannung“ definiert die „untere Spannungsgrenze“ beim zurückdrehen des Traforeglers für das Anhalten. Die „Anhaltschwelle“ kann in CV 130 etwas tiefer als die „Anfahrspannung“ eingestellt werden. Die in CV 130 eingestellte Spannungsdifferenz ist auch für die Funktionen wirksam, d.h. die in CV 129 eingestellte Differenzsspannung zwischen Motor und Funktionen bleibt immer gleich.

      Hoffe das hilft etwas bei der Suche nach guten Einstellungen für den Analogbetrieb.

      Viele Grüsse
      Peter
      Gute Erfahrungen habe ich mit den Werten von ESU gemacht:

      Um die Lastregelungswerte für HAG Lokomotiven richtig einzustellen, können Sie sich an den folgenden Werten orientieren.

      CV 2 = Wert 4

      CV52 = Wert 15

      CV53 = Wert 100

      CV54 = Wert 40

      CV55 = Wert 175

      CV56 = Wert 200

      Die neu vorgegebenen Werte ersetzen natürlich die Bisherigen und müssen ab Firmware Version 4.3.8991 verwendet werden.


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „modellbahner“ ()

      Ich werde die optimalen Werte ermitteln und hier im Forum bekanntgeben.
      Sowohl AC wie auch DC.
      Danke für die Erklärungen der CV-Werte und der Werte, welcher Modellbahner ermittelt hat.

      ACHTUNG!!!! Bitte nicht den Brückenstecker einstecken. Führt zur Zerstörung der neuen Elektronik!
      Mit dem Brückenstecker passiert folgendes:

      Die Schienenspannung wird gebrückt und auf den Motor gegeben. ---> Stellt kein Problem dar
      Die Schienenspannung wird auf den Ausgang Licht vorne oder Licht hinten gegeben. ----> Der Mikrocontroller wird zerstört, da eine viel zu hohe Spannung am Mikrocontroller anliegt.
      Der Mikrocontroller hat keine Versorgungsspannung. ---> Diese ist auf dem Brückenstecker nicht vorgesehen.

      Somit wird die neue Elektronik nie laufen bzw. zerstört.

      Also bitte nicht versuchen.
      Grundsätzlich machbar ist es. Jedoch mit grossem Aufwand. Wie in der Lion zu sehen, gibt es einen neuen Brückenstecker. Dieser wurde speziell auf die Elektronik der Lion abgestimmt.
      Da jetzt aber alle Lokomotiven mit Decoder ausgerüstet werden, braucht es diese auch nicht mehr.

      Hinzu kommt noch, dass viel mehr Freiheiten gegeben sind wenn ein Analogfahrer einen Decoder drin hat. Z.b das Automatisieren des Führerstandes. Wenn man den Decoder umstellt und diesen bei Analogbetrieb die Funktion aktiviert für Pendelzug. Kann man auch im Analogbetrieb einen Pendelzug fahren mit der richtigen Beleuchtung ect.

      Es gibt noch etliche weitere positive Gründe für den Einbau eines Decoders.

      In der Anleitung steht es nicht. Aber wieso sollte jemand an einer analogen Lok den Brückenstecker einbauen wollen? Der Decoder ist drin, die Lok fährt mit der richtigen Beleuchtung.
      Ich seh kein Grund diesen zu wechseln
      Ich sehe auch keinen Grund, weshalb man einen eingebauten Decoder entfernen soll - erst Recht nicht, sobald dann die Analogeinstellungen stimmen.

      Einen Hinweis in der Anleitung würde ich hingegen zukünftig platzieren. Das braucht zwei Zeilen Platz und so seit ihr dann auch auf jeden Fall «fein raus», wenn es eben doch jemand versucht.

      Gruss Julian
      eisenbahnfans.ch - Die Website für Eisenbahnfans!
      Es gibt viele Analogfahrer, die nicht gerne einen Decoder drin haben wegen der erhöhten Anfahrspannung und der Einflüsse des Decoders. Wieso braucht es immer einen neuen Brückenstecker? Bei LS Models ist es auch möglich, einen Standard-Brückenstecker zu montieren. Allenfalls solltet ihr mal eine LS Models Bm 6/6 zerlegen und anschauen, wie es die so machen ;) "Spionage" ist ja erlaubt.
      Dies mit der erhöhten Anfrahrspannung ist so, aber was für Einflüsse des Decoders meinst du?

      Ich habe oben erklärt wieso das es einen neuen Stecker braucht. Beim der alten Beleuchtung werden Glühbirnen verwendet und keine LED's. Die benötigen ganz unterschiedliche Spannungen.
      Schon aus dieser Sicht geht der alte nicht mehr.

      Wie schon geschrieben, es ist alles möglich. Nur mit dem alten Brückenstecker nicht, da dieser nur für Licht vorne und hinten ausgelegt ist um direkt Glühbirnen anzusteuern.
      Salü!
      Ich habe heute festgestellt, dass HAG nicht alleine mit dem Problem ist: bei einer Piko-Lok und einer ESU-Lok waren für AC analog auch die Werte 90/130 (und nicht 50/150) eingestellt.

      Ich habe noch nicht ausprobiert, wie schnell die Loks analog fahren.

      Je kleiner der obere Wert ist, desto schneller sollten die Loks eigentlich fahren. Mit Wert 130 sollten die Loks eigentlich schneller fahren als mit Wert 150.
      Eine neue Re 460 von HAG liegt mir zum Testen leider nicht vor.
      Viele Grüsse
      Thomas
      Die DC-Analogfahrer bevorzugen z.T. den Brückenstecker gegenüber einem Decoder, weil ein Decoder immer einen Spannungsabfall am Motor erzeugt. Im besten Fall ist es nur die Durchlass-Spannung der Decoder-Gleichrichterdioden, um die sich die verfügbare Gleisspannung am Motor verringert; häufig kommt aber noch die Austastlücke der Lastregelung dazu. Mir ist nicht bekannt, ob sich diese beim Lopi V4 ausschalten lässt. Beides erhöht die Anfahrspannung und verringert die Kraft und Höchstgeschwindigkeit der Lok, und das bei DC, wo in der Regel die maximale Trafospannung zwischen 12 und 14 V liegt und die Loks sowieso schon langsamer als im AC- oder Digital-Betrieb sind.

      Viele Grüsse
      Peter

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „lidokork“ ()

      Wie du richtig zitiert hast: kann jeder Hersteller eine auf das Fahrzeug spezifische Blindbuchse herstellen.

      Dies könnte durch HAG durchaus ausgeführt werden. Nur ist der Analogfahrer bereit, diesen Aufpreis für den neuen Brückenstecker zu bezahlen?
      Die Entwicklungskosten müssten ja auf die effektiven Produktionskosten aufgerechnet werden. Die im Verhältnis zu dem zu erwarteten Verkaufszahlen dividert werden.
      Wenn man es mit einem Decoder auch ausführen kann, welcher bei uns zu hunderten eingesetzt wird. Da ist es ja naheliegend, das dieser Weg eingeschlagen wurde.
      Meine Lok habe ich jetzt analog auf 5V und 13V gesetzt. Für meine Ansprüche fährt sie so vernünftig und ist gut regelbar. Mit dem weissen Märklin Trafo geht beim ersten dicken Strich nach der Nullstellung das Licht, 3+1 und die Führerstandbeleuchtung an, dreht man noch etwas weiter, setzt sich die Lok langsam in Bewegung und das Licht im Führerstand erlischt.

      Mit 4V geht das Licht an und die Lok setzt sich sofort in Bewegung.

      Mit den vorgegebenen Einstellungen reagiert die Lok immer mit einer leichten Verzögerung, hängt also nicht direkt am Regler. Wer das will muss die Verzögerungen ausschalten. Falls gewünscht sind auch andere Lichteinstellungen als 3+1 programmierbar, allerdings kann immer nur eine wirksam sein, z.B. Für den Pendelzugbetrieb noch zusätzlich F5 oder F6.
      Gruss Erwin


      Das Hobby soll entspannen und Freude bereiten.
      Zu den Ergebnissen meiner Auswertung der Decodereinstellungen.

      Spannungswerte mit Brückenstecker:
      Motor beginnt bei 3.6V Schienenspannung an zu drehen, Maximalspannung liegt bei 15.2V

      Spannungswerte mit Decoder:
      Motor beginnt bei 5.2V Schienenspannung an zu drehen, Maximalspannung liegt bei 15.2V. Lok fährt aber langsamer als mit dem Brückenstecker.

      Somit ergibt sich die Einstellung für DC Analoganfahrspannung von 5V und die Höchstgeschwindigkeit von 14V.

      Ich habe die neuen Werte im Decoderprogramm eingetragen, Somit sollte das Problem behoben sein.

      Noch ein Nachtrag zu AC Analog:
      Hier gelten folgende Werte 6V Anfahrspannung und 18V Maximalgeschwindigkeit.