Der "Schweizer Lichtwechsel" seit 1916

      Der "Schweizer Lichtwechsel" seit 1916

      Hallo zusammen

      Wie Ihr ja wisst, bin ich ein "Beleuchtungsfreak", und meine bevorzugten Züge stammen aus der Frühzeit der elektrischen Traktion. Deshalb interessierte mich natürlich auch, wie die heutige Beleuchtung entstanden ist und seit wann z.B. das "3+1-Licht" gilt. Bei der Infothek von SBB-Historic wurde ich fündig, und ich konnte mir Kopien von älteren Ausgaben der Signalreglemente machen.

      Signalreglement von 1916
      1916 existierte das 3+1-Licht noch nicht. Tagsüber wurde ohne Licht gefahren, der Zugschluss war mit einer roten Laterne gekennzeichnet. Im Signalreglement tönt das so:

      1. Der Zug trägt bei Tag
      a. an der Spitze kein besonderes Signal
      b. am Schlusse die Zugschlusslaterne

      2. Der Zug trägt bei Nacht
      a. an der Spitze drei weisse Lichter, zwei ungefähr auf Pufferhöhe und das dritte darüber
      b. am Schlusse das rote Schlusslicht

      Signalreglement von 1947
      1947 wurde das weisse Rücklicht eingeführt, also die heute als "Schweizer-Lichtwechsel" bekannte Beleuchtung mit 3 Front- und 1 weissen Rücklicht bei Lokomotiven vor dem Zug. Nach wie vor mussten die Lichter aber nur in der Nacht und auf Tunnelstrecken eingeschaltet werden. Loks wie die Krokodile, Be 4/6, Be 4/7, Ae 3/5 und die verschiedenen Ae 3/6 fuhren also ihre ersten 20 - 25 Betriebsjahre ohne 3+1-Licht. Ich zitiere aus der 1947-er Ausgabe:

      Kennzeichnung der arbeitenden Lokomotiven im Zug
      a. Die Lokomotive zeigt v o r w ä r t s :
      bei Tag
      kein Signal

      bei Nacht
      drei weisse Lichter im Dreieck

      An elektrisch beleuchteten Lokomotiven, die nicht an der Zugspitze verkehren, sind die Lichter der Vorwärtsrichtung nach dem Einstellen in den Zug zu löschen und vor dem Wegfahren wieder zu beleuchten.

      b. Die Lokomotive zeigt r ü c k w ä r t s :
      bei Tag
      kein Signal

      bei Nacht
      unten rechts ein weisses Licht (Rücklicht)

      An elektrisch beleuchteten Lokomotiven, hinter denen eine weitere arbeitende Lokomotive verkehrt, ist das Rücklicht nach dem Anfahren an den Zug zu löschen und vor dem Wegfahren wieder zu beleuchten.

      Die Regelung, dass nur die vorderste Lok das Spitzensignal und die hinterste arbeitende Lok das weisse Rücklicht zeigt, bestand also schon 1947, als praktisch alle Loks noch ohne Vielfachsteurung verkehrten (mir bekannte Ausnahme = Ae 4/6).

      Der Zugschluss blieb im Prinzip gleich wie 1916 ("im Prinzip", weil 1947 eine rot-weiss gestreifte Laterne oder eine rot-weiss gestreifte Scheibe vorgeschrieben war).

      Signalreglement von 1976
      1976 erfolgte die Neuerung, dass die Beleuchtung an der Lok (d.h. 3 weisse Lichter + weisses Rücklicht) auch am Tag eingeschaltet wird. Die sonstigen Bestimmungen blieben gegenüber 1947 unverändert.

      Signalreglement von 1982
      Im Signalreglement von 1982 wird erstmals die "Pendelzugseinheit" erwähnt:
      Die Pendelzugseinheit zeigt vorwärts B 202 (= drei weisse Lichter im Dreieck) und rückwärts, sofern nicht Zugschluss, das Rücklicht nach B 203 (= unten rechts ein weisses Licht). Dieses bleibt auch beleuchtet, wenn Fahrzeuge beigestellt werden. Gegen Zwischenwagen gerichtete Stirnlampen sind dunkel.
      Zugschluss s. 65 (= rotes Schlusslicht).

      Das aktuelle Signalreglement kann auf der Homepage des BAV (Bundesamt für Verkehr) heruntergeladen werden. Hier runterscrollen zu Ziffer 5.7 auf Seite 133.

      So viel mal zur "reglementarischen" Seite der Beleuchtung bei unseren Bahnen.

      Übrigens gibt es von HAG mehrere Modelle von Fahrzeugen, die in 1:1 noch nach Signalreglement 1916 gefahren sind: die Ae 4/7 und von den "alte-Generations-Modellen" der Rote Pfeil, die Re 4/4' sowie der Te'''-Traktor.

      Wenn es interessiert, könnte ich im nächsten Beitrag die Beleuchtung der Re 460 etwas näher vorstellen.

      Viele Grüsse
      Peter
      Beleuchtung Re 460 /465

      Im Führerstand in der Konsole Bedienung B, rechts vom Lokführer befinden sich sechs Drucktaster für die Beleuchtung. Fünf gelb, ein rot. Man beachte, einige Taster leuchten wenn Licht EIN, andere leuchten wenn Licht AUS.

      Warnsignal [316.2]
      ■ Taste rot
      ■ Schaltet vorne und hinten drei rote Lichter EIN / AUS
      ■ Leuchtet, wenn Warnsignal EIN
      Das Warnsignal kann auch im unbesetzten
      Führerstand eingeschaltet werden.
      Das Warnsignal leuchtet nach dem Abrüsten des
      Führerstands an der Zugspitze noch 1 Minute.

      Dienstbeleuchtung [316]
      ■ Taste gelb
      ■ Schaltet vorne drei weisse und hinten ein weisses Licht EIN
      ■ Leuchtet, wenn Stirnbeleuchtung AUS
      Wenn die Dienstbeleuchtung einmal eingeschaltet war, bleibt
      beim Führerstandwechsel auf beiden Seiten eine weisse
      Lampe beleuchtet, damit die Lok nicht dunkel im Gleisfeld
      steht.
      Wird der Führerstand ausgeschaltet, leuchtet beidseitig ein
      weisses Licht.
      Bei der Inbetriebnahme des neuen Führerstands blinkt die
      Taste «Dienstbeleuchtung», bis sie betätigt wird.
      Beim Öffnen der Hauptluftbehälterhahnen ist die
      Dienstbeleuchtung dunkel und die Taste leuchtet.

      Lokzug / Zugschluss [316.3]
      ■ Taste gelb
      ■ Schaltet vorne drei weisse und hinten zwei rote Lichter
      EIN / AUS
      ■ Leuchtet, wenn Beleuchtung EIN
      ■ Leuchtet nach Verlassen der Parkstellung, sofern im
      Pendelzug ein Steuerwagen mit EP-Leitung vorhanden ist
      Signalisierung «Lok am Zugschluss» (Schiebelok)
      ■ Gleichzeitiges Drücken der zwei Tasten
      □ Lokzug
      □ Dienstbeleuchtung

      Licht vorn links AUS [316.11]
      ■ Taste gelb
      ■ Schaltet das Licht AUS / EIN
      ■ Leuchtet, wenn Licht AUS

      Licht vorn oben AUS [316.13]
      ■ Taste gelb
      ■ Schaltet das Licht AUS / EIN
      ■ Leuchtet, wenn Licht AUS

      Licht vorn rechts AUS [316.12]
      ■ Taste gelb
      ■ Schaltet das Licht AUS / EIN
      ■ Leuchtet, wenn Licht AUS

      Gruss
      Rene_W
      Beleuchtung Re 420 HVZ

      Im Führerstand auf der Tafel A, rechts vom Lokführer befindet sich ein Drehschalter Dienstbeleuchtung [313.1] mit fünf Stellungen.

      ■ Die Betriebszustände sind im jeweiligen
      Führerstand manuell einzustellen
      □ 1 mal rot
      □ 1 mal weiss
      □ 0
      □ 3 mal weiss
      □ 3 mal rot

      HVZ-Mode: In Parkstellung wird die eingestellte
      Dienstbeleuchtung übersteuert es
      brennt hinten und vorne automatisch je eine
      weisse Stirnlampe.

      HVZ-Mode: In der Führerstandwechsel-
      Stellung wird die aktuelle Fahrzeugbeleuchtung
      beibehalten. So kann der Lokführer die
      Dienstbeleuchtung kontrollieren.

      In Stellung «3 x rot» werden hinten und vorne
      automatisch die drei Stirnlampen rot
      beleuchtet.

      Gruss
      Rene_W
      Hallo Rene_W

      Vielen Dank für deine interessanten Beiträge zum Lichtwechsel!

      Habe ich es richtig verstanden, dass bei der Re 460 in der Regel mit den Schaltern Dienstbeleuchtung, Lokzug und Störung alle erforderlichen Beleuchtungen geschaltet werden können und dies jeweils für beide Führerstände resp. bei Pendelzügen dann für den Zugschluss und bei Mehrfachtraktionen für das letzte Triebfahrzeug gilt? Dagegen bei den Schaltern 316.11-316.13 jeweils immer nur eine Lampe im aktuellen Führerstand geschaltet wird?
      Ein Beispiel: Wenn ich in der Lok sitze, einen Pendelzug am Haken habe und «Lokzug» einstelle, dann leuchtet an der Lok vorne 3x weiss, die Lokseite bei den Wagen ist dunkel und am Steuerwagen hinten leuchtet 2x rot - richtig?

      Vielleicht bin ich etwas schwer von Begriff; also nur zum sicher gehen, dass ich dich richtig verstanden habe ;)

      Gruss Julian
      eisenbahnfans.ch - Die Website für Eisenbahnfans!
      Hallo eisenbahnfans.ch (Julian),

      bei einem Pendelzug gebildet aus Re 460 mit EW IV oder IC 2000 Wagen, erkennt der Zugbus wo sich Zugspitze und Zugschluss befinden. Das Licht wird automatisch richtig gestellt. Das gilt auch bei angehängten Modulen, ein oder zwei oder drei, am gleichen Ort oder je vorn und hinten, oder zwei Pendelzügen. Erst wenn es kein reiner Pendelzug mehr ist, beispielsweise wenn am Pendelzug noch Wagen angehängt werden, dann muss der Lokführer handeln, dass hinten die zwei roten Lichter gelöscht werden und durch ein weisses Licht ersetzt wird. Nur das letzte Fahrzeug am Zug darf den Zugschluss zeigen.

      Die drei Drucktaster 316.11 - 316.13 dienen zum einzelnen Löschen der Lampen vorne. Beispielsweise wenn die Lok bedient am Zugschluss als Schiebelok oder als Q-Lok gefahren wird. Dann sind die Lichter der Vorwärtsrichtung zu löschen. Das heisst zuerst Lokzug drücken damit hinten Rot leuchtet und dann die drei Lichter vorne einzeln löschen. Geht aber auch mit gleichzeitiges Drücken der zwei Tasten Lokzug und Dienstbeleuchtung.

      Als Lok für eine Rangierbewegung auf die Strecke, früher Arbeitszüge und Transporte genannt, leuchten nur die unteren beiden Lampen. Es ist also die obere Lampe zu löschen.

      Gruss
      Rene_W
      @Rene_W: Vielen Dank für deine Ergänzungen, nun habe ich komplett verstanden :)!

      @bigfoot: Das Q bedeutet Schluss, d.h. eine Q-Lok ist z.B. bei einem Lokzug aus zwei Loks die hintere. Das Gleiche geht auch bei Triebzügen: Wenn z.B. zwei Flirt in Mehrfachtraktion unterwegs sind, ist der Hintere der Q-Pendel. Übrigens gibt es noch weitere solche Buchstaben:
      D = Doppeltraktion
      S = geschleppt
      T = an der Spitze
      V = Vorspannlok
      P=Schiebelok
      Und natürlich lassen sich die Buchstaben auch kombinieren: Eine QD-Lok wäre die hintere Lok einer Doppeltraktion. Ich hoffe, du kommst nach...

      Gruss Julian
      eisenbahnfans.ch - Die Website für Eisenbahnfans!
      Hallo,

      im Zusammenhang mit D oder V gibt es kein Q. Die Lok unmittelbar am Zug wird Zuglok genannt und hat keine weitere Bezeichnung. Die Lok davor bekommt D, noch eine davor DD, wenn diese mit Vielfachsteuerung verbunden sind. Ohne Vielfachsteuerung, jede Lok mit einem Lokführer besetzt, die Bezeichnung V oder V V. Unter einer Q-Lok versteht man ganz speziell:

      FDV - R 300.5 - 1.2.6 Überführung von Triebfahrzeugen am Zugschluss
      Arbeitende Triebfahrzeuge dürfen am Schluss eines Zuges überführt
      werden. Es darf nur das Eigengewicht bewegt werden.
      Muss lasthalber mehr als das Eigengewicht bewegt werden, gelten die
      Bestimmungen für den Schiebedienst.

      P 20000808 - 1.2.1 Überführung von Triebfahrzeugen am Zugschluss
      Arbeitende Triebfahrzeuge dürfen im Gesamtgewicht von höchstens 150 t überführt werden.
      Beträgt das Gewicht des zu überführenden Triebfahrzeugs mehr als 90 t, ist die Geschwindigkeit
      auf 80 km/h begrenzt.

      Gruss
      Rene_W
      Der Büti hat das soeben gelesen. Er ist sich aber nicht ganz sicher, ob seine Ae6/6 nicht eine VD oder ev. nur eine V ist.

      Sehr interessantes Thema, besten Dank den Autoren!

      Gruess Martin


      Edit: Gemäss der Antwort von Rene_W müsste es eine V sein.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „bueti“ ()

      @Rene_W: Vielen Dank, nun stimmt es ganz genau :thumbup: - schliesslich bin ich ja noch am lernen...

      Interessant ist auch, dass es bei der "echten" Eisenbahn mit den Bezeichnungen nicht immer 100% korrekt gehandhabt wird: Neulich las ich nämlich in einem Beitrag auf unserem Infoportal, was eine QD-Lok sei... Die Zuglok kürzen wir übrigens mit ZL ab, die habe ich in meinem Beitrag glatt vergessen.

      Gruss Julian
      eisenbahnfans.ch - Die Website für Eisenbahnfans!
      Hallo zusammen

      Rene_W hat zur Re 460 bereits alles ausführlich erläutert. Da bleibt mir auch nur noch zu danken für die interessanten Erklärungen.

      Da die Re 460 schon erläutert ist, beschreibe ich noch die Lichtsteuerung der Re 4/4''/''', Re 6/6 und Ae 6/6:

      Diese Loks haben in jedem Führerstand drei Drehschalter (einer pro Lampe) mit den Stellungen weiss - aus - rot - aus sowie einen Schalter "Dienstbeleuchtung". Wird "Dienstbeleuchtung" eingeschaltet, wird bei allen Fahrzeugen (also auch solche an der Vielfachsteuerung) die Beleuchtung so eingeschalten, wie mit den drei Wahlschaltern gewünscht. Zusätzlich haben Re 4/4''/''' und Re 6/6 mit den eckigen Lampen (sowie einige Privatbahnloks mit den grösseren runden Lampen) noch eine blaue Taste für "Scheinwerfer". Dieser blendet die beiden unteren Lampen auf bzw. wieder ab.

      Der Schalter "Dienstbeleuchtung" hat bei den Re's drei Stellungen: Ein, Aus und Halten. Bei "Halten" brennen die Lichter auch dann, wenn der Lokführer den Führerstand wechselt. Die Ae 6/6 haben die Stellung "Halten" nicht.

      Was ich so gehört habe, werde normalerweise zuerst der Schalter "Dienstbeleuchtung" und erst danach die einzelnen Lampenschalter betätigt. Aussen sieht das dann so aus, dass die einzelnen Lampen nicht zusammen zu leuchten beginnen, sondern eine nach der anderen. Das gleiche gilt dann auch für's Ausschalten bzw. Umstellen von 3 x weiss auf 1 x rot bzw. 1 x weiss. Die "Parkstellung" kennen diese Loks noch nicht (ausg. die umgerüsteten "Lion").

      Noch kurz zur häufig so bezeichneten "Falschfahrlampe":
      Einige Ae 6/6 hatten/haben noch das sog. „Fahrtberechtigungssignal“. Dieses ist unterhalb der oberen Lampe angeordnet und leuchtet rot.
      Es diente einerseits bei „Fahrten auf dem falschen Geleise“ (d.h. auf dem rechten bei Doppelspur oder bei Abweichungen zum Fahrplan, wenn das Kreuzen zweier Züge auf eingleisiger Strecke bei einem anderen Bahnhof erfolgte und der betr. Zug in „entgegengesetzter“ Fahrtrichtung zum normalen Fahrplan verkehrte) zur Info des Personals, andererseits für das Warnsignal 3 x rot.
      Das Fahrtberechtigungssignal wurde mit Signalreglement 1976 aufgehoben. Bei einigen Ae 6/6 wurde danach die betr. Lampe ausgebaut und das rote Licht für das Warnsignal in die verbleibende obere Lampe integriert.

      Viele Grüsse
      Peter
      Sehr ausführliche Beschreibungen, danke.

      Da ich selber nicht Re 460 kundig bin noch zwei Fragen dazu, die ich leider selber noch nie dazu kam zu beobachten.

      - Kann eine Re 460 heute noch 1x rot zeigen? Ich fand Bilder als die Lok nur einen roten Schluss hat. Daher meine Frage: geht das oder war da die Glühlampe defekt?
      - Wie wird das bei Zusatzmodulen gehandhabt mit der Beleuchtung z.B.:
      Re 460 - IC 2000 Zug - IC 2000 Bt - Zusatzwagen - EW IV Bt. Meiner Meinung nach und nach dem was ich gelernt habe in der Ausbildung gilt der ganze Pendel als ein Zug, da der Zugbus ja merkt wo die Zugspitze und wo sich der Zugschluss befindet. Sprich wenn die Re 460 besetzt ist, zeigt diese vorne 3x weiss, hinten dunkel. IC 2000 Bt = dunkel und der EV IV Bt 2x rot.
      Nun hörte ich von Bahninteressierten aber schon oft das sei nicht so das sei 3x weiss - dunkel (Re 460) 1x weiss am IC Bt und 2x rot am EW IV Bt.

      Welche Version stimmt hier, meiner Meinung nach gilt der IC 2000 für den Zugbus als "Wagen" und nicht als Zugsteil mit Zusatzwagen... besten Dank für die Antwort.


      Was ich so gehört habe, werde normalerweise zuerst der Schalter "Dienstbeleuchtung" und erst danach die einzelnen Lampenschalter betätigt. Aussen sieht das dann so aus, dass die einzelnen Lampen nicht zusammen zu leuchten beginnen, sondern eine nach der anderen. Das gleiche gilt dann auch für's Ausschalten bzw. Umstellen von 3 x weiss auf 1 x rot bzw. 1 x weiss. Die "Parkstellung" kennen diese Loks noch nicht (ausg. die umgerüsteten "Lion").


      Hmn ich denke das ist Lokführer-abhängig. Wir haben z.B. in der Ausbildung gelernt wo immer möglich eine Lok aufrüsten von rechts nach links und abrüsten von links nach rechts. Dies wurde uns noch so eingetrichtert, damit man Fehler vermeidet und einen geregelten Ablauf hat.
      Sprich man betritt den unbesetzten Führerstand, dort wird nun weiss oder rot (je nach ob mit Anhängelast oder ob man als Lokzug fährt) nun geht man in den zu besetzenden Führerstand. Z.B. Re 4/4 II (Beleuchtung aus) Drehschalter alle auf weiss (3x weiss). Dann aufrüsten --> Verriegelungskasten entriegeln --> Steuerstrom --> Bügel hoch --> Hauptschalter --> Kompressor auf Auto -- > (je nach ZSS und Innenbeleuchtung ein) --> dann Dienstbeleuchtung auf ein. Nun in diesem Fall kommen alle Lampen miteinander. Beim Abrüsten die entgegengesetzte Richtung, alle gehen miteinander aus.

      Anders ist es dann: Wenn man z.B. mit der Lok im HB ankommt (Seite Prellbock 3x weiss hinten 1x weiss) dann rüstet man ab, Beleuchtung geht aber nicht auf aus sondern man nimmt den Schalter in die Mitte "Halten". Sprich Lok ist abgerüstet zeigt aber immer noch 3x weiss. Nun dreht man die Drehschalter so das man 1x weiss hat (Rangierfahrt) oder 1x rot (weiter als Lokzug). wechselt den Führerstand und dreht dort von 1x weiss zu 3x weiss und rüstet die Lok danach auf.
      In dem Fall ist es dann so, dass gewisse Lampen einzeln dunkel werden und einzeln angeschaltet werden...
      - Kann eine Re 460 heute noch 1x rot zeigen? Ich fand Bilder als die Lok nur einen roten Schluss hat. Daher meien Frage geht das oder war da die Glühlampe defekt?


      Mit absoluter Sicherheit kann ich das auch nicht beantworten. Wir hatten aber bei den weissen Lichtern festgestellt, dass da was komisch ist. Beim Bild der Re 460 Migros vor dem Depot Luzern erschien vorne rechts nur eine Lampe, während vorne links und oben jeweils zwei Lampen leuchteten. Also habe ich jemanden gefragt, der es wissen musste (Lf ...) und da wurde mir mir dies beschieden:

      Wenn nur eine Lampe brennt, dann heisst das "Lampe putt ..." Die Lf können (/dürfen?) eine solche defekte Lampe nicht selber ersetzen. Ich gehe demnach davon aus, dass dies auch für die rote Lampe zutrifft - also auch hier Lampe putt ...
      mfg

      Roland

      lehcim schrieb:

      - Kann eine Re 460 heute noch 1x rot zeigen? Ich fand Bilder als die Lok nur einen roten Schluss hat.

      erzhal schrieb:

      Beim Bild der Re 460 Migros vor dem Depot Luzern erschien vorne rechts nur eine Lampe, während vorne links und oben jeweils zwei Lampen leuchteten.


      Roland und lehcim, ihr redet (schreibt) glaube ich gerade etwas aneinander vorbei... lehcim meint die «Anzahl roter Lichtpunkte», sprich ob es links und rechts oder nur auf einer Seite rot leuchtet und nicht wie viele Birnen pro «Lichtpunkt» leuchten. Bei der gesuchten Antwort bin ich mir nicht sicher. Wenn ich die Beschreibung von Rene_W richtig interpretiere, können die Re 460 jedoch nur die Lampen vorne einzel ausschalten.

      lehcim schrieb:

      Wie wird das bei Zusatzmodulen gehandhabt mit der Beleuchtung

      Bei meinen Beobachtungen war die Lok oder der Steuerwagen Seite Pendel-Modul immer dunkel sprich m.M. nach richtig beleuchtet. Vielleicht haben deine Beobachter Zusatzwagen ohne Steuerwagen / Lok gesehen, wo 1x weiss ja korrekt wäre.

      Gruss Julian
      eisenbahnfans.ch - Die Website für Eisenbahnfans!
      Hallo Michel

      die Re 460 (und auch die betr. Steuerwagen) können heute nicht mehr nur 1 x rot als Schlusslicht anzeigen. Die Beleuchtung wird bei der 460er über die Leittechnik gesteuert. Das Schlusslicht war früher 1 x rot unten rechts, heute ist es fest auf 2 x rot programmiert, der Lokführer hat keinen direkten Zugriff auf die einzelnen roten Lampen.
      Über den Zugbus erkennt die Leittechnik bei Pendelzügen den ersten und letzten Führerstand. Dabei zeigt die Zugspitze 3 x weiss und der Zugschluss 2 x rot; werden dem Pendelzug "nichtverpendelte" Wagen angehängt, so muss der Lokführer die Beleuchtung entsprechend umschalten und der "Zugschluss" (vor den nichtverpendelten Wagen) zeigt 1 x weiss. Der eigentliche Zugschluss muss dann wiederum die rote Zugschluss-Beleuchtung zeigen.

      Wenn verpendelte Zusatzmodule angehängt sind, sind beim Fahren die dazwischenliegenden Loks und Steuerwagen ohne Licht. Einzige Ausnahme: wenn die Fahrtrichtung gewechselt wird, kann die Beleuchtung nur vom jeweils vorderen Führerstand aus geschaltet werden. Es kann nicht direkt von 3 x weiss auf 2 x rot (und umgekehrt) gewechselt werden. Beim Führerstandswechsel wird deshalb die Parkstellung aktiviert, also 1 x weiss unten rechts. Die Parkstellung wird bei sämtlichen Führerständen angezeigt, also auch den dazwischenliegenden, die während der Fahrt wieder dunkel sind.

      Viele Grüsse
      Peter
      Hallo Peter

      Danke für die kompetente Antwort. Das mit dem 1x rot (dass dies nicht mehr geht) war mir in der Tat neu, macht aber so Sinn.
      Bezüglich der Beleuchtung der Steuerwagen, dachte ich es mir doch. Wir haben in der Ausbildung bei Login den Zugbus der Re 460er Züge ganz kurz gestreift, es war mir in der Tat neu, dass ein Steuerwagen 1x weiss zeigt wenn er ein verpendeltes Zusatzmodul dran hat. Das andere ist klar wenn z.B. EW II angehängt werden ist dort der Zugschluss und am Steuerwagen 2x weiss, halt die normale Norm ;)

      Besten Dank auch für das Beschreiben der Wechselstellung, das wäre nämlich meine nächste Frage gewesen, im FLIRT ist dies auch so, sobald man den Zug in die Parkstellung bringt, ist jeder Zug für sich sprich jeder FLIRT zeigt die Parkstellung an. Erst nach der Aufrüstung wird der Zugbus erkannt und getauft.